Unser Juli-Referent, Peter Rucks, bringt Ihnen die landschaftliche Schönheit Chiles und der Naturschauspiele am Himmel näher!
Kürzlich trug sich an anderen Schauplätzen Interessantes zu: Den seltenen Fall einer Sonnenwend-Sonnenfinsternis gab es letzte Woche – allerdings leider in Jena nicht sichtbar. Für uns ging die Sonne normal hell (hinter Schäfchenwolken) auf, während gleichzeitig in Ostafrika, Indien bis Taiwan der Schatten des Mondes über die Erde lief. Der Mond war etwas zu klein und konnte die Sonne nicht vollständig bedecken, so dass in der Mitte der Finsternis ein Ring des Sonnenrandes um den Mond herum übrig blieb.
Wir sind in der Mitte einer Reihe von 5 Sonnenwend-Eklipsen: 1982, 2001, 2020, 2039, 2058 gab/ gibt/ wird geben es Sonnenfinsternisse zum Solstitium. Danach allerdings wird es für Jahrhunderte keine solche geben! Das liegt daran, dass hier mehrere kosmische Takte sychronisiert werden müssen, d.i. der Meton-Zyklus des Mondes von 19 Jahren und der Sonnenfinsterniszyklus nach Saros von 18.6 Jahren. Im Augenblick leben wir in einer recht glücklichen Zeit dafür: Die SoFi 2001 war sogar total und manche Hobby-Astronomen werden sich noch daran erinnern, dass sie damals eine Reise gemacht haben (viele deutsche Sterngucker waren enttäuscht, dass unsere hiesige totale SoFi 1999 ins Wasser gefallen war und suchten trotzig ein Erlebnis dieses grandiosen Naturerlebnisses woanders auf der Welt).
Sonnenfinsternisse sind global gesehen sehr häufig (bis zu sieben im Jahr kann es geben), aber sie sind nur auf einem schmalen Streifen zu sehen: Der Mond hat nur ein Drittel des Durchmessers der Erde und ist ~384000 km entfernt, so dass sein Schatten nur einen kleinen Bereich auf der Erde überstreicht (~150 km breit, d.i. etwa dreimal die Ausdehnung von Berlin, der größten Stadt Deutschlands).
Darum führt uns der Sonnenfinsternis-Tourismus führt uns in immer andere Gegenden der Erde: Diesen Juni wäre es Nordindien gewesen.
Letztes Jahr im Juli war es z.B. Südamerika. In unserem Monatsthema berichtet der Jenenser Hobby-Astronom Peter Rucks von seiner Reise nach Chile – zur „Schwarzen Sonne“ in den Küstenwüsten und Hochgebirgen, wo die berühmte Europäische Süd-Sternwarte (ESO) steht.
Besuchen Sie uns gern am Mittwoch, dem 1. Juli oder Samstag, dem 18. Juli, um fulminante Bilder von dieser faszinierenden Landschaften der Erde zu sehen und den Sternhimmel der Südhalbkugel in unserer Kuppel erklärt zu bekommen!
Beitrag von Susanne M Hoffmann