Der Planet Venus war bis etwa 27. Mai am Abendhimmel zu sehen. Merkur begann seine Abendsichtbarkeit am 15. Mai. Sie endet etwa am 14. Juni. Am 22. Mai begegneten sich Merkur und Venus. Sie hatten einen Abstand von nur 0,9 Grad. Leider war es an diesem Tag bewölkt.
Bild vom 25.05.2020: Zum letzten mal beide Planeten in meiner Blickrichtung. Venus verabschiedete sich, wurde dann ab Mitte Juni sogenannter „Morgenstern“.
Am westlichen Himmel zeigten sich im Mai noch die höherstehenden Sterne des Wintersechsecks wie Aldebaran im Stier, Kapella im Fuhrmann, die Zwillinge Kastor und Pollux und Prokyon im Kleinen Hund. Jetzt im August und September sind es schon die Sterne des Frühlingsdreiecks, die im Westen nun untergehen.
Die Hochsommernächte werden vom Sommerdreieck beherrscht. Hoch im Süden funkeln mit Deneb im Schwan und Wega in der Leier zwei der hellsten Sterne am irdischen Himmel. Unter ihnen vollendet der Atair im Adler das Dreieck.
Vom 11. bis 22. Juli ab Mitternacht bis ca. 3:30 Uhr konnte man den Kometen C/2020 F3 NEOWISE über den Nordhorizont sehen. Leider machen sich bedingt durch die Lichtverschmutzungs- und Dunstverhältnisse in meiner Position im nahen Jenaer Zentrum die Aufnahmen nicht besonders gut.
Planeten der ersten Nachthälfte sind der helle Jupiter und der Ringplanet Saturn vor dem Tierkreissternbild Schütze. Sie kann man ab ca. 17:30 Uhr im Südwesten beobachten. Etwa 19:50 Uhr gehen sie im Südwesten unter. Als Planet der ganzen Nacht erscheint Mars vor dem Sternbild Fische um ca. 17:30 Uhr im Osten. Etwa um 4:40 Uhr geht der sogenannte „Morgenstern“ die helle Venus im Osten auf. Ende Juli bis Anfang August konnten wir in den Morgenstunden nordöstlich wieder den Planeten Merkur entdecken. Vom 1. bis 20. November erscheint ca. 6 Uhr wieder der rare innerste Planet Merkur.
Am östlichen Himmel strahlen die Sterne des Herbstvierecks aus Pegasus und Andromeda. Scheinbar aus dem Sternbild Perseus im Osten kommend, konnte man die Sternschnuppen des Perseiden-Stroms erwarten, dessen Maximum in den Morgenstunden des 12. August lag.
Im September konnte man schon an den Sternen sehen wie der Sommer verging und der Winter bald kommt. Am frühen Morgen gegen 4 Uhr sah man im Westen das Sommerdreieck untergehen. Und im Osten erschienen schon die ersten Sterne des Wintersechseck, hier die Sterne des Sternbilds Orion.
Am 22. September verabschiedet sich mit der Tagundnachtgleiche der diesjährige Sommer astronomisch und kalendarisch, es begann der Herbst.
Im Oktober ist das Sommerdreieck ist bereits im Südwesten zu finden. In den späteren Nachtstunden bis in den Morgen zeigen sich im Südosten bereits die Sterne des Wintersechsecks.
W. Don Eck